Die Skoliose (aus gr. scolios: „krumm, verdreht“) ist eine Seitverbiegung der Wirbelsäule, wobei einzelne Wirbelsäulenabschnitte seitlich verschoben und verdreht sind. Die in den meisten Fällen weiblichen Patienten (4:1) im Alter zwischen 10 und 18 Jahren leiden zum Teil unter Rückenschmerzen; der häufigste Grund für einen Arztbesuch ist jedoch der kosmetische Aspekt: die Patientinnen sind schief.
Die ersten Anzeichen der Skoliose sind oft schon im Alter von 10-12 Jahren sichtbar. Die Eltern, der Kinderarzt oder auch die Sportlehrer entdecken diese Anzeichen. Viele Skoliosen werden leider erst sehr viel spät erkannt, so dass die Therapie einen längerfristigen Verlauf hat.
Anhand von Röntgenbildern bestimmt der Arzt den Krümmungswinkel nach Cobb, der Aufschluss über das Ausmaß der Skoliose gibt. Weiterhin ausschlaggebend für die Verlaufskontrolle, Prognosestellung und für die Behandlungsplanung bei vorliegender Skoliose ist die Beurteilung der Knochenreife. Grob lässt sich die Knochenreife mit dem so genannten Risser-Zeichen bestimmen, was der Arzt*in anhand einer Röntgenaufnahme bestimmt.
Nachdem diese ärztlichen Untersuchungen abgelaufen sind, folgt die physiotherapeutische Behandlung, die vom Arzt*in verordnet wird. Die Therapie beginnt mit der Befundaufnahme durch den Physiotherapeuten*innen (Spezialisierung Skoliosetherapie nach Schroth). Dieser interpretiert abermals die Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule und untersucht die Patient*innen erneut. Der Schroth-Therapeut bestimmt das so genannte Krümmungsmuster. Aus diesem leiten sich die speziellen Übungen ab, welche in der Therapie eingeübt werden. Neben diesen spezialisierten Übungen erlernen die Patient*innen die so genannte Dreh-Winkel- Atmung, mit der sie die korrigierende Wirkung der Übungen unterstützen. Dieses individuell erlernte Übungsprogramm führen die Patient*innen auch zuhause durch. Weiterhin werden die Patient*innen mit der richtigen Alltagshaltung vertraut gemacht.